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Anita Heger, in Bruchsal geboren und aufgewachsen, war lange Jahre mit ihrer Familie

 

in einem Dorf im östlichen Enzkreis ansässig.  Seit Ende 2017 lebt und arbeitet sie in Pforzheim.

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Schon seit  Kindheit und Jugend an den Bildenden Künsten interessiert, schloss sie 1982 

 

das Studium zum Lehramt an Grund- und Werkrealschulen in den Fächern Kunst und Anglistik ab.

 

Sie ist hauptberuflich als Lehrerin tätig, zusätzlich ist sie freie Künstlerin.

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Ihre Arbeiten der letzten Jahre hat Anita Heger an der abstrakten Kunstrichtung des Informel angelehnt.

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Informel ist ein Sammelbegriff für die Stilrichtungen der abstrakten Kunst in den

 

europäischen Nachkriegsjahren, die ihre Ursprünge im Paris der 1940er- und 1950er- Jahre hat.

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Einer der bedeutendsten deutschen Vertreter dieser Stilrichtung war Emil Schumacher (1912 - 1999).

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Er hat seine Arbeitsweise einmal  so beschrieben: „Was das Bild ausmacht, ist das Erlebnis, das ausstrahlt,

 

alles entsteht aus einer spontanen Bewegung. Ich vertraue meiner Intuition mehr als meinem

 

Intellekt“. 

 

Dem Informel waren realistische Darstellungen unwichtig geworden.  So waren die informellen

 

Künstler zu dem Schluss gekommen , wie auch Monet als Spätimpressionist schon einige Jahre zuvor, dass es nicht

 

mehr länger der Malerei bedürfe,  um die Realität abzubilden. Dies sei die Aufgabe der Fotografie geworden.

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Weitere namhafte deutsche Vertreter des Informel waren K.O.Götz, Gerhard Hoehme, Peter Brühning,

 

Bernard Schulze, Otto Greis, K.R.H. Sonderborg, Karl Fred Dahmen und Karl Buchheister.

 

Auch Anita Heger möchte in ihrer Malerei keine genauen, allenfalls ungefähre Abbilder der Natur schaffen und 

 

Stimmungen, Gedanken, Wahrnehmungen, Erinnerungen und Gefühle auf der Leinwand zum Ausdruck bringen.

 

Daher arbeitet sie oft zunächst intuitiv auf dem Bildträger, bis sich Assoziationen einstellen und das Bild zeigt, in

 

welche Richtung es entwickelt werden will. Sie geht aber auch den umgekehrten Weg und beginnt mit einer

 

Bild- oder Farbidee, wobei sie überwiegend nur ein grobes Konstruktionsgerüst verwendet. Der Schaffensprozess

 

vollzieht sich in einer Balance zwischen intuitivem Tun und bewusstem Entscheiden.

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Inspiration bezieht Heger aus der Wahrnehmung der natürlichen und gebauten Umwelt, aus Begegnungen mit

 

Menschen und aus ihrem Alltag schöpfend.

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Häufig arbeitet Heger auf großen Formaten und überwiegend auf Leinwand. Sie baut ihre Bilder aus bis zu 20


Schichten auf und bedient sich einer großen Fülle an Farben und Materialien. Nicht nur die herkömmlichen

 

Acrylfarben, Kreiden, Tuschen, Pigmente, Wachse, und Schelllacke sondern auch Sande, Erden, Rost sowie

 

Füll- und Dichtmassen,  Sumpfkalk, Zement oder Bitumen aus dem Baumarkt kommen bei ihr zum Einsatz. 

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Da wird aufgetragen, reduziert und ausgewaschen, um dann eine erneute Schicht hinzuzufügen, wobei jede Schicht

 

für die darauf folgende wichtig ist. Sie ist vielleicht nicht mehr sichtbar, aber sie war da und hat eine Rolle während

 

des Entwicklungsprozesses gespielt. Anita Heger arbeitet mit dem Pinsel, verschiedenen Spachteln sowie

 

Kratzwerkzeugen und auch der bloßen Hand. Oder sie schüttet, tupft, spritzt, tröpfelt, stäubt, sprüht oder collagiert

 

die Farben und Materialien auf das Bild. Treffenderweise bezeichnet sie ihre Technik daher mit  "Mixed Media".

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Durch den Einsatz von strukturgebenden Materialien entsteht ein Kontrastreichtum, der alleine durch Farbe und

 

Form nicht zu erreichen ist. Der Glanz von Materialien wie Bitumen, Lacken oder Wachs, die rauhen und matten

 

Oberflächen von Rost, Zement, Papier, Sand, Erde oder Gesteinsmehl - jedes Material hat eine andere Wirkung,

 

eine andere spezifische Struktur.

 

Licht und Schatten schaffen Farbspiele und zeigen viele Nuancen der Farben und Strukturen, die je nach Lichteinfall

 

immer wieder variieren. Diese haptischen und optischen Eigenschaften der Farben schaffen eine ganz eigene

 

sinnliche Qualität, die stark zum Nachdenken und Interpretieren anregt. 

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Man kann Anita Hegers Bilder betrachten wie eine Landschaft:  es gibt erhabene Stellen, Vertiefungen, Aufrisse,

 

Geradliniges und Amorphes, Glattes und Raues. Man sieht bezaubernde Farbspiele, mal blass, mal grell, mal düster

 

und schwer, mal heiter und leicht.

 

Manchmal stellt sie bewusst Formen oder Farben in den Mittelpunkt, um zum Nachdenken und Interpretieren

 

anzuregen. Doch immer ist es dem Betrachter möglich, mit seinem eigenen Empfinden und seiner eigenen

 

Wahrnehmung an die Bilder heranzugehen. So vielschichtig ihre Bilder im Aufbau sind, so vielgestaltig sind die

 

individuellen Interpretationsmöglichkeiten. Ihre Bilder werden dadurch für den Betrachter zu Orten der

 

Kontemplation.

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